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Dra. Franziska Neff

Forschungsvorhaben

Habilitationsprojekt

"Frauenräume zwischen Himmel und Welt: Architektur und Ausstattung der Klausur in Hispanoamerika als Ergebnis kultureller Übersetzungsprozesse"

Betreuer: Prof. Dr. Matthias Untermann

Das Habilitationsprojekt soll erstmals die Bauanlage hispanoamerikanischer Frauenklöster in ihrer Gesamtheit architekturhistorisch erschließen und auf Grundtypen sowie individuelle Lösungen im Umgang mit liminalen Räumen befragen. Aufgrund seiner Organisationsstruktur hat das Frauenkloster als eigenständige Bauaufgabe zu gelten, da es für das Dilemma der Abhängigkeit von weltlichen und kirchlichen Dienstleistungen bei gleichzeitigem strengen Klausurgebot architektonische Lösungen finden muß. In Hispanoamerika bildeten die Klosteranlagen daher entweder wahre Städte innerhalb der Stadt mit bis zu mehreren Hundert Bewohnerinnen aus, die Lebensformen außerhalb der Klostermauern widerspiegelten, oder sie beherbergten eine kleine nach strengen Regeln lebende Gruppe von Konventualinnen. Die Klöster sind als grundlegendes Strukturelement hispanoamerikanischer Städte und als Akteure im Stadtleben zu begreifen, in deren Kontext vielfältige Aushandlungsprozesse stattfanden.

Grundlage der Untersuchung sind die Analyse und Interpretation gebauter und imaginierter Räume von Frauenklöstern aus dem heutigen Mexiko und Peru, denen spanische Anlagen gegenüber gestellt werden. Chronologisch wird die Untersuchung auf das 16. -18. Jahrhundert begrenzt, mit Schwerpunkt auf der Gründungszeit der jeweiligen Klöster und den Reformversuchen Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Fülle der zu untersuchenden Anlagen, deren Komplexität und unterschiedlicher Erhaltungszustand erfordern eine Kombination aus architekturhistorischen, nutzungsbezogenen, raumsymbolischen und transkulturellen Ansätzen.

Die verschiedenen Raumtypen, die durch die liturgischen und profanen Anforderungen eines Lebens hinter Klostermauern definiert wurden, sollen auf Konstanten befragt werden, die die einzelnen Klöster in einem größeren Kontext verorten sowie auf individuelle Ausprägungen, die von spezifischen Kulturlandschaften Zeugnis geben. Dies verspricht sowohl im Bereich der Sakralarchitektur (Kirche und Klausur) als auch für die Profanarchitektur (Wohnräume) neue Erkenntnisse und Bezugspunkte für weiterführende Diskussionen. Zudem ist zu klären, wie sich die Aushandlungsprozesse im Kontext der Klöster auf Form und Nutzung des gebauten Raumes auswirkten, welche Räume Frauen zugeschrieben wurden und wie sie von ihnen ausgestaltet wurden, wodurch neue Erkenntnisse zu Lebensräumen von Frauen in der Neuen Welt und zu den Aushandlungsprozessen innerhalb des spanischen Weltreiches zu erwarten sind.

Seitenbearbeiter: Webadministrator
Letzte Änderung: 06.11.2015
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