St. Johannis in Mainz

Beim Einbau einer neuen Fußbodenheizung im Sommer 2013 wurde im Keller der Johanniskirche – des Alten Doms von Mainz -  ein Pfeiler entdeckt, dessen Sockel zeigte, dass das mittelalterliche Laufniveau des Baus fast drei Meter unter dem modernen Fußboden liegt. Diese Beobachtung löste eine umfangreiche Forschungsgrabung aus, die noch andauert. Seit Juli 2013 ist das IEK mit der Bauforschung beauftragt, die in enger Abstimmung mit der Archäologie parallel zur Grabung stattfindet.

Die Bauforschung ergab, dass in dem mehrfach umgebauten und stark kriegszerstörten Bau große Reste des Alten Doms erhalten sind. So haben nicht nur im heutigen Kellerbereich, sondern auch im Obergaden große Mauerbereiche aus frühmittelalterlicher Zeit bis heute überdauert. C14-Analysen von Holzekohleproben aus dem Mauermörtel haben zudem ergeben, dass die bislang um 900 datierte Kirche bereits in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts entstanden ist. Die Johanniskirche ist nicht nur der einzige in so großen Teilen erhaltene Bau dieser Zeit, sondern auch der wichtigste Neufund eines frühmittelalterlichen Doms seit Beginn des 20. Jahrhunderts.

Die Forschungsarbeiten werden von der Evangelischen Landeskirche Hessen-Nassau (EKHN) und dem Evangelischen Dekanat Mainz finanziert. Die wissenschaftliche Forschungsleitung liegt bei Guido Faccani, Zürich. Die Archäologie wird vom Freien Institut für Bauforschung und Dokumentation Marburg (IBD) durchgeführt. Alle Arbeiten werden durch den Restaurator Thomas Lutgen aus Trier begleitet.

St. Johannis in Mainz: In der Johanniskirche hat sich spätantikes (braun), frühmittelalterliches (violett), romanisches (rot) und gotisches (hellblau) Mauerwerk erhalten In der Johanniskirche hat sich spätantikes (braun), frühmittelalterliches (violett), romanisches (rot) und gotisches (hellblau) Mauerwerk erhalten
St. Johannis in Mainz: Der Wandaufriss der Johanniskirche, wie er von den Mitarbeitern des IEK anhand der Befunde rekonstruiert wird. Das frühmittelalterliche Mauerwerk (violett) ist noch bis fast unters Dach erhalten, das spätantike (braun) bis in ca. 10 Meter Höhe Der Wandaufriss der Johanniskirche, wie er von den Mitarbeitern des IEK anhand der Befunde rekonstruiert wird. Das frühmittelalterliche Mauerwerk (violett) ist noch bis fast unters Dach erhalten, das spätantike (braun) bis in ca. 10 Meter Höhe
St. Johannis in Mainz: Seit Sommer 2013 ist die Johanniskirche Forschungsbaustelle Seit Sommer 2013 ist die Johanniskirche Forschungsbaustelle
Betreuer: Prof. Dr. Matthias Untermann
Wissenschaftliche Mitarbeiterin / Ansprechpartnerin: Marlene Kleiner M.A.
E-Mail: m.kleiner@zegk.uni-heidelberg.de
Hilfskräfte: Melanie Beck, Sara Brück M.A., Katharina Hartl B.A., Lara Konkel, Sandra Kriszt M.A., Lena Kunkel, Nicole Lechler, Aaron Pattee M.A., Lena Schulten B.A., Aline Sedlmeier, Natalie Sedlmeier B.A., Paula Seibt, Verena Stein, Franziska Wenig B.A.
Vorarbeiten: Aquilante De Filippo M.A., Wilfried E. Keil M.A.
Weitere Informationen: www.alter-dom-mainz.de

Vorberichte

Seitenbearbeiter: Webadministrator
Letzte Änderung: 23.01.2017
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